Balver Lüll

Die Stiftung Hönnetal unterstützt eine Gruppe Balver Hobbybrauer, die sich für eine Revitalisierung des vor rund vier Jahrhunderten überaus erfolgreichen Balver Bieres engagieren.

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In den Jahren 1600-1650 wurden jährlich bis zu 1000 Tonnen (1 to=250 l) des Exportschlagers hier im Balver Land produziert. Exportiert wurde nachweislich bis in die kurkölnische Metropole am Rhein, wo das Lüll dem Kurfürsten und Erzbischof samt seiner Entourage sehr gut gemundet haben soll.

Franz Gercken schreibt dazu: Bereits 1587 wird das „Balver Lüll“ erwähnt. Der Kurfürst von Köln lobt das Balver Bier und der Kurfürst lässt sich das Bier nach Köln liefern.

1592 wird das Bier in Adelskreisen empfohlen. Auf einem Bankett vom Drosten von Bilstein Kaspar von Fürstenberg bei Werl lassen sich die Herren „Balver Lüll“ munden. Um 1600 erhebt die Stadt Balve für das Bier eine Exportabgabe.

Der letzte große Brand in Balve im Jahre 1789 soll bei einem Wirt entstanden sein, der für das anstehende Schützenfest Balver Bier brauen will.

Um 1800 soll es in Balve vier Bierbrauereien und 13 Gasthäuser gegeben haben.

Bis 1912 wird in Balve das „Balver Lüll“ gebraut in „Drögen-Brauerei“, Haus Krüdewagen, Hauptstraße 8. Danach werden die Rechte an die Iserlohner Brauerei verkauft. In „Drögen-Brauerei“ wird im 1. Weltkrieg Rübenkraut produziert, ein wertvolles Lebensmittel.