Aktuelles zum Jahreswechsel 2023/24 – Antwort Mona Neubaur

Aussichtsplattform im Balver Wald, mit offenem Blick ins Hönnetal
Foto AC 2019

Petition zum Schutz des Hönnetals vor dem Kalkabbau:

Die öffentliche Resonanz im politischen Raum ist eher dünn bislang. Aktuell läuft die Frist für Stellungnahmen zum Lhoist-Antrag auf Vertiefung des Steinbruchs Asbeck um 60 Meter. Sie endet am 19. Februar. Die von Lhoist in Auftrag gegebenen Gutachten liegen vor und können eingesehen werden (mehr dazu hier). Wir nehmen dazu Stellung und halten Sie auf dem Laufenden. 

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Reagiert hat immerhin die Landesregierung NRW: Unser Einladungsschreiben wurde von Ministerpräsident Hendrik Wüst an seine Stellvertreterin Mona Neubaur weitergegeben (Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie in NRW). Diese schickte uns vor einigen Tagen eine motivierende Antwort und sprach von einem wichtigen Beitrag zur Demokratie in unserem Land. Weiter wurde auf die Zuständigkeit des Regionalrates in dieser Frage verwiesen.  

Pläne des Lhoist-Konzerns

Der Lhoist-Konzern hat Großes vor. Kürzlich wurden für seine Pläne zur „Dekarbonisierung“ Fördermittel in dreistelligem Millionenbetrag von der EU zugesagt. Auf das Konto der Kalk- und Zementindustrie gehen bekanntlich 25 % der CO2-Industrieemissionen in der EU. Der Druck ist also enorm.

Dekarbonisierung bedeutet hier aber keineswegs Vermeidung von CO2-Freisetzung, sondern vielmehr nachträgliche CO2-Abscheidung und Versenkung in der Nordsee (mehr als 50 % des Kalksteins sind gebundenes CO2, das bei der Verbrennung frei wird). CCS – carbon capture and storage – ist ein wissenschaftlich äußerst umstrittenes und aus unserer Sicht gefährliches Vorgehen (vgl. Stellungnahme des BUND). Letztlich bleibt es Augenwischerei: Es geht vor allem darum, die laufenden Produktions- und Geschäftsprozesse aufrecht zu erhalten. 

Ab dem Jahr 2032, also in neun Jahren, will Lhoist an seinem größten deutschen Standort Wülfrath „dekarbonisiert wirtschaften“ – falls alles läuft wie geplant. Damit schmückt sich der Konzern schon jetzt und gibt sich ein ausgesprochen „grünes Image“. Für seine Ankündigung wurde er vor kurzem für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 nominiert. Es ist davon auszugehen, dass diese Pläne auch für das Hönnetal verfolgt werden. Schließlich werden auch im Hönnetal große Wachstumschancen gesehen.

Die Rede vom „grünen Kalk“ halten wir für pures greenwashing. Wir haben die Diskussion um die sogenannte Dekarbonisierung zum Anlass genommen, die neue Geschäftsführerin von Lhoist Germany – Alexia Spieler – auf diesen Punkt und die dramatische Situation im Hönnetal aufmerksam zu machen. Eine Antwort steht aus.

Anstatt nun die CO2-Freisetzung durch Verbrennung zu vermeiden, die Nutzung fossiler Kalkvorkommen insgesamt zu reduzieren (Kreislaufwirtschaft, Sekundärverwertung der wertvollen Rohstoffe, etc) und Produktionsprozesse grundlegend umzustellen, legt es die Kalk- und Zementindustrie darauf an, das CO2 im Meeresuntergrund verschwinden zu lassen. Und Grüne (stellv. Ministerpräsidentin NRW Mona Neubaur), wie Schwarze (EU-Abgeordneter Dr. Peter Liese) applaudieren dazu. Nicht einmal der Begriff „Brückentechnologie“ fällt in diesem Zusammenhang, allen Warnungen zum Trotz.

Der BUND spricht von „völlig falschen Weichenstellungen“ . Sein gut begründetes Plädoyer gegen das „alte Wegwerfmodell des Wirtschaftens in neuer Dimension“ und für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft finden Sie hier.

Dagegen Zitat Mona Neubaur vom 19.12.2023: „Mit rund einem Drittel der bundesweiten Zementproduktion ist Nordrhein-Westfalen ein zentraler Standort der Branche. Deshalb freut es uns, dass mit der ersten kohlenstofffreien Zementanlage in Geseke im Kreis Soest ein Leuchtturmprojekt für eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft in der Zementindustrie entsteht. GeZero zeigt Lösungswege auf, wie Klimaschutz auch in energieintensiven Industrien durch neue Technologien und Prozesse gelingen kann. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Zementproduktion und einer Netto-Null-Industrie in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und darüber hinaus.

Längst gibt es interessante Forschungsansätze zur Kalkproduktion ohne Verbrennung nach dem Vorbild der Natur: Aus Meerwasser, unter Einsatz grüner Energie. Aber dazu schweigt der Lhoist-Konzern.

Dies und das…

Eine erfreuliche Nachricht am Rande: Der Teufelspfad im Balver Wald, ein anderes Projekt der Stiftung Hönnetal, wird von der Bevölkerung angenommen. Das ist nicht selbstverständlich. Es ist ein bedeutender Naturweg, ein wunderschöner historischer Hohlweg, der aber drauf und dran war, in Vergessenheit zu geraten.

Diese kürzeste Verbindung zwischen dem Amecketal bei Balve und den Höhen des Balver Waldes bei Kreuzeiche war zugewachsen und zugekippt mit den Resten von Kyrill und Borkenkäferkalamität, und zwischenzeitlich praktisch unbegehbar geworden.

Nun wurde er in den beiden oberen Abschnitten von der Stiftung fleißig freigeräumt, in enger Abstimmung mit dem Waldeigentümer Dr. Ernst Allhoff, und wieder rudimentär begehbar gemacht. Bedeutende Unterstützung gab es dann von Forstmeister Nikodem, welcher eine Mulchung des Weges mit schwerem Gerät veranlasste. Und plötzlich wurde der Weg zur Kreuzeiche auf weichem Mulch zum puren Vergnügen.

Im Herbst war er das Highlight bei der großen Waldwanderung des SGV (Sauerländischer Gebirgsverein). Dieser will sich der Sache weiter annehmen und sich zukünftig um Wartung, Ausschilderung und Freihaltung des Teufelspfades kümmern. Vielleicht wird dann auch der zauberhafte unterste Abschnitt endlich wieder begehbar.

Aber auch zukünftig bleibt viel zu tun. Überbordender Farn, Brennnesseln, Brombeeren und andere „Kalamitäten“ können bei Wanderern allerlei Missvergnügen auslösen. Dem begegnet der engagierte Naturfreund am besten durch aktive Nutzung des neuen Wanderweges. Der schöne Weg macht doch viel mehr Spaß als die flachen und eher langweiligen Waldwirtschaftswege.

Also Leute, macht euch auf und genießt den wundervollen Hohlweg!

Und noch ein Punkt…

Der Werbelifter der Stiftung Hönnetal an der Einfahrt zum Rewe-Markt an der Hönnetalstraße ist bereits für das gesamte Jahr 2024 ausgebucht! Zugleich konnte eine spürbare Preiserhöhung durchgesetzt werden, die auch dringend nötig war. Der frühere Eigentümer des Werbelifters, der Verkehrsverein Balve e.V., hatte regelrechte Dumpingpreise mit den meist Balver Werbekunden vereinbart, weit unter üblichem Marktniveau. Schließlich sollte der Lifter bevorzugt von Vereinsmitgliedern genutzt werden. Tatsächlich kam es anders. Der Verein musste leider im letzten Jahr aufgelöst werden, und der Werbelifter ging mit Zustimmung der Mitglieder an die gemeinnützige Stiftung Hönnetal.

Auch jetzt ist die Werbung an dieser Stelle finanziell „günstig“, denn die Lage gilt als exzellent. Der Lifter soll auch weiter exklusiv für Balver Werbekunden reserviert bleiben (externe Kunden zahlen ggf. „normale“ Marktpreise).

Für die Stiftung ist der Werbelifter die wirtschaftliche Basis, mit der die Unkosten von rund 1000 € pro Jahr gedeckt werden können.

Es zeichnet sich ab, dass die Stiftung demnächst ihrem eigentlichen Zweck nachgehen kann: Geld für gute Zwecke im Hönnetal bereit zu stellen.

Dafür bitten wir euch/Sie um tatkräftige Unterstütz-ung. Jede Spende kann steuerlich genutzt werden – auch unter 300€.

Ab 300 € gibt es dann eine offizielle Spendenbescheinigung der Stiftungsagentur zur Vorlage beim Finanzamt.

Und selbstverständlich kann auch das eigene Testament auf die Stiftung Hönnetal ausgestellt werden, zum Wohle des Hönnetals.

Bei der Stiftung Hönnetal ist es dauerhaft gut aufgehoben. Die Verwendung der Gelder wird transparent gemacht und durch ein Kontrollgremium unter Einbeziehung der Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis und der Deutschen Stiftungsagentur kontrolliert.

Natürlich besteht ein Mitspracherecht der Spender, wie die Zuwendung eingesetzt wird.


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