
Abriss nach formeller Streichung aus der Denkmalliste der Stadt Balve: Mitte März 2025. Selbstverständlich wurden nicht nur Bürgermeister und Landrat, sondern auch der Eigentümer wiederholt von uns angeschrieben, um Möglichkeiten zum Erhalt der Mühle auszuloten. Null Resonanz!
Nun soll dort ein „Erinnerungsort“ entstehen…
Come on / Süderländer 02/2025: Nach jahrelangem Verfall: Wocklumer Mühle abgerissen
Hönnezeitung Balve 11/2024: Kornmühle nicht zu retten – aber wichtige Teile
Come on / Süderländer 09/2024: Gnadenfrist für alte Mühle: „Der Vorgang wird ruhend gestellt“
Hönnezeitung Leserbrief 09/2024: Entsetzen über Verlust der Kornmühle ist groß
Wocklumer Kornmühle – Status quo bis März 2025
Die historische Kornmühle am Wocklumer Hammer ist ein bedeutendes Denkmal der Stadt Balve und zusammen mit dem Wocklumer Mühlenteich ein wesentlicher Teil des Ensembles rund um die Luisenhütte. Sie ist als Abschluss des Mühlenteichs unersetzlich. Leider ist sie akut vom Verfall und Einsturz bedroht. Die Mühle sollte nach Ansicht der Hönnetal-Stiftung wegen ihrer besonderen Funktion im Ensemble der Luisenhütte erhalten und wieder hergestellt werden. Trotz des schlechten Erhaltungszustands nach jahrzehntelanger Vernachlässigung erscheint dies möglich.
Der Märkische Kreis ist eingebunden. Gemäß Satzung ist der Landrat des Märkischen Kreises qua Amt stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins „Förderverein Luisenhütte – Verein zur Pflege der technischen Denkmäler in Balve e.V.“. Der Satzungszweck lautet: „Der Zweck des Vereins ist die Denkmalpflege der technischen Denkmäler in Balve mit besonderem Schwerpunkt Luisenhütte in Zusammenarbeit mit Denkmalbehörden und Grundstückseigentümern“. Vorsitzender des Vereins ist Eigentümer Jakob Graf Landsberg-Velen.
Der Naturhistorische Verein Hönnetal e.V. hat eine Initiative zur Rettung der Mühle gestartet und sucht Unterstützung. Die Zeit läuft ab.



(WP 07.12.2021, Overkott)


WP vom 16.04.2022 (Sven Paul)
Zitat aus der WP vom 16.04.2022:
„WOCKLUM. Die historische Kornmühle in Wocklum verfällt immer mehr. Dagegen möchte der Naturhistorische Verein Hönnetal etwas unternehmen.
Zwischen Balver Höhle und der Luisen-hütte liegt sie, auf den ersten Blick kaum zu erkennen, inmitten des neu geplanten Balver Geschichts-parks. Die Rede ist von der alten historischen Kornmühle in Wocklum, welche seit Jahren immer mehr verfällt.
Zweigeschossiges Mühlengebäude
Nach der Beschreibung ist die Kornmühle für die Stadt Balve von besonderer Bedeutung. Das zweigeschossige Mühlengebäude aus Fachwerk wurde später erweitert. Die technische Ausrüstung innen ist weitgehend erhalten geblieben, und zwar sowohl die Betriebs-einrichtung als auch die zwei Mahlgänge. Einer der beiden Mahlgänge hat einen „eigenartig geformten achteckigen Trichter“. An einem der Balken wurden die Namen der Müller eingeritzt.
„Das Bauwerk hebt sich nach Meinung der Denkmalpfleger durch Gestalt und Charakter von anderer und vergleichbarer Bausubstanz ab. Es ist für Balve und die Entwicklung der ländlichen Arbeits- und Produktionsverhältnisse bedeutend“, erzählt Adalbert Allhoff-Cramer. „Die Gründe sind erstens die topographische Lage in der Blickachse der Straße, die Fachwerk-Konstruktion sowie die wissenschaftliche Bedeutung wegen der Lage des Mühlenstandorts und der Zusammengehörigkeit mit der baulichen Entwicklung des Schlosses Wocklum. Die Lage an der Zuwegung zur Luisenhütte und die Einrichtung auf dem verlorenen Wasser dieser Hütte tragen wesentlich zur Denkmaleigenschaft bei.“
Besonders hervorzuheben sei der eindrucksvolle große Mühlenteich. „Die Mühle stellt ein komplettes Beispiel der Frühindustrialisierung in Balve und dem Sauerland dar.“
Vereinsvize Andreas Löbel wünscht sich: „Es wird Zeit, dass hier etwas passiert, sonst verfällt dieses alte und historische Gebäude leider immer mehr. Das ist hier ein Zeitzeugnis der Entwicklung der Industrie in Balve und im Hönnetal.“
Alte Mühlsteine noch im Gebäude
Sogar Teile der Inneneinrichtung und die alten Mühlsteine befinden sich noch im Gebäude. „Auch die Bausubstanz und die Dachpfannen sind ein Zeugnis ihrer Zeit. Es wäre schade, so ein Gebäude immer mehr verschwinden zu sehen.“
Ein Runder Tisch mit den Verantwortlichen und eine Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum in Hagen wäre der große Wunsch des Vereins. „Der Balver Geschichtspark besteht ja nicht nur aus der Höhle und der Luisenhütte. Da gibt es noch viel mehr, siehe dieses Gebäude. Hier wäre ein Runder Tisch mit den Verantwortlichen ein Anfang, um zu sehen, was mit der Rettung hier passieren kann.“
Experten könnten einbezogen werden
Hilfreich sei nach Einschätzung des Vereins auch die Einbeziehung von Experten des Freilichtmuseums in Hagen. „Die könnten uns genauer sagen, ob sich es noch lohnt, dieses Gebäude zu retten oder ob es ein hilfloser Fall für den Abrissbagger ist, was natürlich sehr zu bedauern wäre. Falls eine Rettung machbar ist, müsste man natürlich schauen, welche Arten es für Förderungen dazu gibt und auf welche Kosten man sich einstellen müsste“, so der Verein.
Der Naturhistorische Verein möchte sich nach eigener Aussage sehr stark bei einer Sanierung betätigen: „Wir haben in unserer Satzung ja die Verantwortung übernommen, solche Gebäude für die Nachwelt zu erhalten. Das Hönnetal und seine Ortschaften sind ein tolles Beispiel für die Entstehung der Industrie in Deutschland“, so Allhoff-Cramer.
Mühle steht in der Balver Denkmalliste
Die Mühle wurde bereits am 8. Mai 1984 als Nummer 75 in die Balver Denkmalliste eingetragen“.
Gutachten zum Erhaltungszustand der Mühle
Im Balver Stadtarchiv findet sich ein Fachgutachten aus der Zeit der Unterschutzstellung. Dem lassen sich sämtliche Details zur Baugeschichte und zum Erhaltungszustand zum damaligen Zeitpunkt, sowie die als notwendig angesehenen Aufwendungen für Sicherung und Restaurierung des historischen Gebäudes entnehmen.
Die nachfolgenden historischen Fotos und Texte sind diesem Gutachten entnommen.













