= Dezember 2024 =
Lhoist: Gegner des Kalkabbaus lassen Arbeitsplatz-Argument nicht gelten
Lhoist: Streit ums Hönnetal immer schärfer
Lhoist: Angeblich 200 Arbeitsplätze bedroht
Lhoist droht mit Ende im Hönnetal
Lhoist: Balver Paukenschlag-Debatte
Adalbert Allhoff-Cramer (Stiftung Hönnetal): „Lhoist belastet nicht nur die Atmosphäre massiv, sondern zerstört eine bedeutende Kultur- und Naturlandschaft dauerhaft und endgültig. In welche Richtung auch immer der Kalkabbau im Hönnetal fortgesetzt wird, ob in Richtung Kleines Beil, Richtung Horst oder Richtung Deilinghofen, ist letztlich egal“. Das sei auch nicht „Sache eines Dorfes“, wie Schnadt erklärt habe, es betreffe das gesamte Hönnetal. Nach mehr als 125 Jahren Landschaftszerstörung müsse der Kalkabbau im Hönnetal in jede Richtung gestoppt werden, auch in die Tiefe. „Die Zeit ist reif dafür. Der Kalkbedarf der Industrie in Deutschland nimmt ohnehin ständig ab.“
= November 2024 =
Lhoist: Lobbyismus im Hönnetal
Einen „Paukenschlag für Eisborn“ nennt UWG-Fraktionschef Lorenz
Schnadt die jüngste Änderung des Regionalplans, den der Regionalrat der Bezirksregierung Arnsberg vor gut drei Wochen beschlossen hat. Demnach soll der Kalk-Konzern Lhoist/Rheinkalk jetzt im Bereich „Kleiner Beil“ abbauen dürfen statt auf der bisher vorgesehenen Erweiterungsfläche südlich der Horster Straße. Genau das, so Schnadt, habe sich „der Milliardenkonzern“ von Anfang an gewünscht. Schnadt hält der LhoistGeschäftsleitung jetzt vor, den „überraschenden“ Sinneswandel in Arnsberg mit Wohlverhalten vor Ort und politischem Druck auf den Regionalrat herbeigeführt zu haben.
== Oktober 2024 ==
Kalkabbau im Hönnetal – Erwiderung zum sog. Lhoist-Faktencheck (Stiftung Hönnetal)
Im September erreichte uns ein als „Faktencheck“ titulierter Text der Lhoist-Gruppe, der in teils scharfen Formulierungen („unseriöse Stimmungsmache“ , etc.) auf unsere Positionen zum Thema Kalkabbau im Hönnetal Bezug nimmt. Auch die gut 1.500 Unterzeichner der Petition, die mit teils sehr persönlichen und besorgten Kommentaren kritisch zum Thema Kalkabbau im Hönnetal Position bezogen haben, werden offen attackiert, hart an der Grenze zur Beleidigung („wenige, aber sehr lautstarke Fundamental-Verweigerer“). Eine Gesprächsbasis wurde seitens Lhoist nicht gesucht.
Nach unseren Informationen ging der Text, ohne unsere Kenntnis, unter der Hand an die Fraktionen der vier Hönnetalkommunen, mit folgender einführenden Bemerkung: „Bei der Debatte um die Erweiterung des Steinbruches werden von vereinzelten Akteuren immer wieder Falschinformationen gestreut sowie Unwahrheiten und Behauptungen als Tatsachen dargestellt. Dieser „Faktencheck“ bringt Licht ins Dunkel“.
Licht ins Dunkel brachte er leider überhaupt nicht. Vielmehr eine Selbstdarstellung/-beweihräucherung mit Wiederholung längst bekannter Positionen. Die von den Kritikern vorgetragenen Argumente und Fakten wurden nicht einmal angerissen, geschweige denn widerlegt.
Lokale und regionale Leistungen des Konzerns sind unbedingt anzuerkennen, ebenso das persönliche Engagement der Hönnetal-Werksleitung. Einem milliardenschweren Weltkonzern, der tief in regionale Ressourcen eingreift, steht derartige Förderung gut zu Gesicht. Der Zweck dieser, meist mit lauter Pressebeteiligung vorgetragenen, Sponsoringaktivitäten ist aber klar: Es soll für positive Stimmung im Lande gesorgt werden, und politisch für Ruhe.
Nachtigall ick hör dir trapsen. Man nennt das gewöhnlich „Landschaftspflege“. Zur Rechtfertigung weiterer Eingriffe in die einzigartige Kultur- und Naturlandschaft des Hönnetals taugt solches Sponsoring keinesfalls. Mehr dazu hier.
== Januar 2024 ==
Lhoist WP-Kommentar: Was ist Heimat wert?
Lhoist: Stiftung Hönnetal zweifelt an Lhoist-Plan
= November 2023 =
24.11.2023 Lhoist: Wie kann Kalk-Herstellung grüner werden?
„Der Petition „Kalkabbau stoppen!“ der Stiftung Hönnetal erteilte Matthias Eggers (CDU-Landtagsabgeordneter) eine Absage. Ein Ziel hat sie bereits erreicht. Die Petition ist bis Montag von mehr als 1000 Menschen unterschrieben worden. 1000 Unterschriften waren die Zielmarke. Die Petition richtet sich an NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Eggers wies daraufhin, die Landesregierung sei beim Verfahren zur Vertiefung des Steinbruchs kein Verfahrensbeteiligter“.
„Eggers SPD-Landtagskollegin Inge Blask aus Hemer hielt gegen. Ihre Linie bleibe unverändert: „Ich sehe nicht, dass wir in der Region eine Erweiterung brauchen. Ich bin für einen Erhalt der Natur und den Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner.““
Woll-Magazin: Petition auf Erfolgskurs: 1000 Mitbürger votieren gegen den Kalkabbau im Hönnetal
Lhoist-Petition: 1000 Unterschriften in 2023 erreicht
= September 2022 =
Kalkwerk Hönnetal: Lhoist plant Mega-Invest in CO-2-Speicher
Menden. Kalkproduzent Lhoist will einen dreistelligen Millionenbetrag ins Werk Hönnetal investieren. Kalk soll klimaneutral gebrannt werden. Aber wie?
Kalkproduzent Lhoist will das Werk im Hönnetal zu einem der modernsten weltweit machen. Kohlendioxid, das bei der Kalkproduktion in rauen Mengen entsteht, soll künftig aufgefangen werden. Der „Klimakiller Nummer eins“ soll später in der Nordsee unterirdisch gespeichert werden. Das Projekt mit Modellcharakter soll einen dreistelligen Millionenbetrag kosten.
= September 2021 =
2021-09-20 Lhoist-Steinbruch: BGS Eisborn fürchtet um Heimat
Eisborn. Dr. Ingo Stuckmann besichtigt mit zwei BGS-Vorständlern den Lhoist-Steinbruch bei Eisborn. Die Initiative hat politische Forderungen.
In Eisborn kämpft die Bürgerinitiative BGS unverdrossen gegen die Erweiterungspläne für den Steinbruch. Nun hatte sie Dr. Ingo Stuckmann, den heimischen Bundestagskandidaten der Grünen, eingeladen, sich persönlich ein Bild von der Situation zu machen.
== Juli 2021 ==
2021-07-23 Bürgerinitiative im MK stellt sich auf jahrelange Auseinandersetzungen ein
Vorsitzender Michael Hirt und Stellvertreter Jochen Voß teilten mit, dass die Bürgerinitiative jegliche Steinbrucherweiterungen ablehnt. „Die BGS Eisborn stellt sich auf jahrelange Auseinandersetzungen, inklusive der vollen Ausschöpfung der Klage- und Rechtswege, ein“, heißt es wörtlich. So solle „weiterer Raubbau und die Ausbeutung der Natur“, insbesondere im Hönnetal, durch den Lhoist-Konzert verhindert werden.
== Juni 2021 ==
Lhoist: Ausführliche Stellungnahme des Naturhistorischen Vereins Hönnetal e.V. zum Entwurf des Regionalplans – Juni 2021
Regionalplan: NHV ermuntert zu Protest gegen Lhoist
=== März 2021 ===
2021-03-02 Schnadt: Plan stellt Lhoist in Eisborn vor riesige Probleme „Da ist der Deckel drauf für die nächsten 100 Jahre“
Balve. UWG-Fraktionschef Schnadt sieht die Steinbruch-Erweiterung in Eisborn in weite Ferne gerückt. Der Bergrücken Das Beil wird künftig weitestgehend von den Erweiterungsplänen ausgenommen. „Und dann kommt noch der Naturschutz obendrauf“, sagte Schnadt im Gespräch mit der Westfalenpost. „Dann darf man gewerblich da gar nichts mehr machen. Da ist der Deckel drauf für die nächsten 100 Jahre.
Bei einer Steinbruch-Erweiterung nach Horst stelle sich die Frage, was mit der Straße vom Hönnetal nach Eisborn passiere. Sie sei auch eine Verbindung nach Holzen auf Arnsberger Gebiet. Sollte Lhoist tatsächlich nach Horst erweitern, müssten Eisborner in Richtung Hönnetal große Umwege in Kauf nehmen: Sie müssten entweder über Asbeck oder durch die Grübeck fahren. Bliebe die Straße, stelle sich die Frage, ob Lhoist dann eine Brücke über Förderband für das abgebaute Gestein baue.
Schnadt glaubt zusammenfassend: „Der Plan stellt Lhoist vor riesige Probleme.“ Für die Einwohner von Eisborn bedeute der neue Entwurf eine Verbesserung in dem Sinne, dass der Riesensteinbruch wohl nicht komme.
= Dezember 2020 =
2020-12 Statement des Naturhistorischen Vereins Hönnetal e.V. zur Entscheidung des Regionalrates über den Regionalplan
2020-12-15 Steinbruch-Streit ist „eine Klatsche für Lhoist“
Positive Einschätzung von Ratsmitglied Lorenz Schnadt zu aktuellen Planungen des Regionalrats. „Schnadt, der den Steinbruch-Ärger zum Thema der Kommunalwahl gemacht und im Eisborner Wahlbezirk mehr als 40 Prozent der abgegebenen Stimmen geholt hatte, sagt zum Regionalplanentwurf, den der Regionalrat Arnsberg in der vergangenen Woche verabschiedet hat, weiterhin: „Die Erweiterung in Richtung Beil ist vom Tisch. Das ist eine Klatsche für Lhoist.“ Immerhin seien damit die Planungen von zwei Jahren zunichtegemacht worden. „Jetzt ist alles anders.“ „
Eisborner Bürgerforum weit weniger optimistisch: „Existenz von Eisborn gefährdet“. Für den Vorsitzenden Michael Hirt könnten „die schlimmsten Befürchtungen wahr werden“, dass Eisborn rund herum abgetragen werden solle.
== August 2019 ==
2019-08-16 Kalk in der Region – Kalkindustrie braucht Planungssicherheit
„Wir wollen nicht geduldet, sondern gewollt sein“, sagt Christian Zöller, Leiter Bürgerdialog. Der Leiter Politik- und Bürgerdialog ist ein begnadeter Kommunikator. Wo andere sich in Worthülsen verlieren, weiß er: „Vertrauen wird zerstört, wenn man nicht ehrlich ist.“ Das neue Credo im Umgang mit dem Bürger: Alles kommt ungeschminkt auf den Tisch, auch wenn es unangenehm ist. Das gilt für beide Seiten – und in der Hoffnung, dass sich sich so am ehesten ein Kompromiss finden lässt.
=== Juni 2019 ===
2019-06-07 Steinbrucherweiterung: So laufen die Probebohrungen
Asbeck – Der Bohrer arbeitet sich langsam durch die Gesteinsschichten auf dem Lhoist-Gelände am Steinbruch Asbeck. Seit einer Woche finden dort an der ersten von vier Stellen die Probebohrungen statt, mit denen das Unternehmen vor der geplanten Steinbrucherweiterung Erkenntnisse über die Qualität des in den dortigen Tiefen liegenden Kalksteins erhalten möchte.
=== Mai 2019 ===
Wird Steinbruch-Ausbau Wahlkampf-Thema im Hönnetal?
Unterstützung erfuhr die Bürgerinitiative gegen den
Steinbruch-Ausbau bei Eisborn. BUND-Experte Brunsmeier warb für
politischen Druck.
Unsere Redaktion war mit Dr. Zacharias Grote, Leiter des Lhoist-Werks im Hönnetal, Geologe Philipp Meissner und Christian Zöller, bei Lhoist für den Politik- und Bürgerdialog zuständig, vor Ort.
=== April 2016 ===
2016-04-27 Lhoist hat Heiligenhaus im Visier
Deutschland hat keinen Mangel an Kalk! In großen Teilen des Heiligenhauser Südens schlummert ein riesiges Kalkverkommen. Das ist lange bekannt, das wusste bereits der legendäre Stahlbaron August Thyssen.
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Fortschreibung Regionalplan – Entwurf 2
Die Fortschreibung des Regionalplans – Entwurf 2 – gibt den aktuellen Diskussionsstand wieder. Für das Hönnetal sind teilweise erhebliche Veränderungen gegenüber früheren Planungen zu konstatieren.
Kalkabbau
Die mittelfristige Ausbauplanung für den Steinbruch Asbeck (Lhoist) orientiert sich nun nicht mehr nach Süden (2021), sondern wieder nach Nord-Ost in das Gebiet „Das Beil“. So wie es ursprünglich von Lhoist gewünscht und geplant wurde. Denn dort liegen die wahren Kalk-Schätze, direkt an der Oberfläche. Das Ziel ist die Rohstoffsicherung auf Jahrzehnte hinaus.
Wurde hier der Weg des geringsten Widerstands gewählt? Sieht nicht so aus. Der Widerstand geht jetzt erst richtig los. Aus der „Mitte der Gesellschaft“, wie es scheint.
Mit der Planung wird ja nicht nur ein bedeutendes Naherholungsgebiet (das „Beil“) zerstört. Für die massiven Eingriffe in die Topographie und das Landschaftsbild des Hönnetals ist nach dieser Planung überhaupt kein Ende in Sicht.
Muss das Dorf Eisborn aufgegeben werden? Wird das Hönnetal rund um die Burg Klusenstein ein einziger riesiger Steinbruch?
Die Schließung der Zufahrt nach Eisborn und der Rückbau des Hofes Horst ist zwar zurückgestellt, aber keineswegs aufgehoben: Die Erweiterung des Steinbruchs in Richtung Süden ist im aktuellen Entwurf nämlich als „Reservegebiet“ eingeplant (siehe unten), ebenso die Erweiterung des Steinbruchs „Busche“ in Richtung Norden in das Beckumer Feld.
Das Szenario, dass das gesamte Beckumer Feld in einigen Jahrzehnten in einen Steinbruch verwandelt wird, muss nach den bisherigen Erfahrungen als durchaus realistisch bewertet werden. Beim derzeitigen Tempo der Landschaftszerstörung durch den Kalkabbau ist bereits in absehbarer Zeit mit entsprechenden neuen Planungen des Konzerns zu rechnen, nach altbewährter Salamitaktik.
Geplante Reservegebiete
Windenergie
Die Windenergie im Bereich der Abbaugebiete soll sich den Anforderungen der Rohstoffsicherung anpassen. Dementsprechend ist eine Zwischennutzung möglich (Beckumer Feld) – aber nur dann, wenn die Ziele der Rohstoffsicherung damit nicht beeinträchtigt werden. Dementsprechend wurden viele textliche Anpassungen im neuen Entwurf des Regionalplans vorgenommen.
Aus unserer Sicht handelt es sich bei der Windenergie um eine sinnvolle temporäre und reversible Technologie für eine CO2-arme Stromerzeugung. Die Eingriffe in das Landschaftsbild sind auch hier erheblich. Eine nahezu vollständiger Rückbau der Anlagen ist in Zukunft aber möglich und wird bereits jetzt mit eingeplant.
Genau hier liegt der maßgebliche Unterschied zum Kalkabbau: Eine Renaturierung im Sinne der Wiederherstellung des früheren Landschaftsbildes ist beim Kalkabbau de facto ausgeschlossen. Man verweist hier lediglich auf die „natürliche Sukzession“.
Die Eingriffe in die Landschaft sind praktisch irreversibel. Es handelt sich um zerstörtes Land auf Jahrmillionen.