Um Iserlohn und Lüdenscheid ist spätestens seit dem Hochmittelalter Eisenerz gewonnen und verarbeitet worden. Schwerpunkt der Verarbeitung war die Drahtzieherei und die in Iserlohn beheimatete Herstellung von Kettenpanzern. Die Bedeutung der Orte wird daraus ersichtlich, dass sie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von
den Grafen von der Mark zu Städten erhoben wurden. Etwas anders ist die Entwicklung in Altena verlaufen, dessen Mittelpunkt eine im 12. Jh. entstandene, später märkische Burg war. Um sie entwickelte sich die städtische Siedlung als Zentrum des in den umliegenden Tälern verbreiteten Drahtziehgewerbes.
Das engschluchtige und von bewaldeten Höhen gesäumte Lennetal wird zwischen den städtischen und stadtähnlichen Ansiedlungen durch Industrieanlagen in dichter Folge bestimmt. Diese stehen in einer langen Tradition der Nutzung der Wasserkraft für eisengewerbliche Zwecke.
Die Höhenburgen zeugen von der Bedeutung des Tales schon im Mittelalter und von der nationalen Burgenromantik der Zeit um 1900. Da Wohnbebauung aller Sozialschichten seit dem 18. Jh. überliefert ist, sind in großer zeitlicher Tiefe die entscheidenden Etappen der Entwicklung der Kulturlandschaft augenfällig.
Konstituierende Merkmale aus dem Bestand an Baudenkmälern: Burg Altena (als Stammburg der Grafen von Altena nach 1900 wieder aufgebaut), Burg bzw. Schloss Hohenlimburg, Ruine der Burg Schwarzenberg, Unternehmervillen, Drahtzüge und Handwerkerhäuser in Rahmedetal und Nettetal, Arbeitersiedlungen seit den 1870er Jahren, Drahtrollen (z.B. in Brachtenbeck oder im Springertal), Werdohl (Fabrikanlagen auf Wasserkraft, heute auf Laufwasserkraftwerken), Lenne (an den Zuflüssen Talsperren zur Betriebswasserbevorratung, 1890er Jahre, Laufwasserkraftwerke
und Walzenwehre vor 1914), Linie der Ruhr-Sieg-Eisenbahn
(1861-67, mit Tunnel- und Brückenbauten).
Eine wichtige archäologische wie paläontologische Fundregion – auch aus forschungsgeschichtlicher Sicht – ist das langgestreckte devonische Kalkvorkommen zwischen Hagen im Westen und dem Hönnetal/Balve (Märkischer Kreis) im Osten. Im Hönnetal ist in den zahlreichen Höhlen seit dem frühen 19. Jh. ein umfangreiches Fundmaterial geborgen worden, das im Wesentlichen in das Paläolithikum und die vorrömische Eisenzeit datiert werden kann. Dieses Material ist z.T. heute noch Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten.
Durch Kalkabbau werden in dieser Region immer wieder Höhlensysteme angeschnitten, die paläontologisches Material unterschiedlicher Epochen liefern. Neben pleistozänem Material sind in alten Schlotten auch – wie jüngst in Balve-Beckum – Dinosaurierreste der Unterkreide entdeckt worden.
Das Potential dieser Region an bisher unbekannten archäologischen Fundstellen ist ebenfalls nicht erschöpft, wie der Neufund von Menschenresten des Meso- und Neolithikums in einer kleinen Höhle bei Hagen zeigen.
Aus landschaftlicher Sicht ist im NSG „Felsenmeer“ die außergewöhnliche Vermischung von natürlichen und anthropogenen Geländeausbildungen (Höhlen, Mulden, Pingen, Halden) bemerkenswert. Insbesondere die Erhaltung von Kleinreliefformen ist nötig (vgl. NSG-Verordnung).
In dem malerischen tiefen Taleinschnitt des Hönnetales und auf den begleitenden Höhen werden für die Kulturlandschaft entscheidende Elemente der Territorial-, Siedlungs-, Wirtschafts- und Verkehrsentwicklung in großer zeitlicher Tiefe seit dem späten Mittelalter anschaulich dokumentiert.
Konstituierende Merkmale aus dem Bestand an Baudenkmälern: Burg Klusenstein (als mittelalterliche Grenzfestung mit Talmühle), Oberrödinghauser Hammer und Volkringhauser Schmiede (als eisengewerbliche Produktionsstätten), Luisenhütte in Balve-Wocklum (als 1748 eingerichtete Hochofenanlage), Hönne-Brücken des frühen 19. Jahrhunderts, Eisenbahnlinie Fröndenberg-Neuenrade (mit Brücken, Tunnels und Stützmauern der Zeit um 1900), Kapelle Maria, Königin des Friedens (1948 über dem nördlichen Ausgang des Hönnetales errichtet), Kalköfen (als Zeugnisse eines seit dem späten 19. Jh. bedeutenden Industriezweiges).