Die Fortschreibung des Regionalplans – Entwurf 2 – gibt den aktuellen Diskussionsstand wieder. Für das Hönnetal sind teilweise erhebliche Veränderungen gegenüber früheren Planungen zu konstatieren.
Kalkabbau
Die mittelfristige Ausbauplanung für den Steinbruch Asbeck (Lhoist) orientiert sich nun nicht mehr nach Süden, sondern nach Nord-Ost in das Gebiet „Das Beil“. Offenkundig wurde hier der Weg des geringsten Widerstands gewählt. Das Ziel ist die Rohstoffsicherung auf Jahrzehnte hinaus.
Mit der Planung wird aber nicht nur ein bedeutendes Naherholungsgebiet zerstört. Für die massiven Eingriffe in die Topographie und das Landschaftsbild des Hönnetals ist nach dieser Planung auch kein Ende in Sicht.
Die Schließung der Zufahrt nach Eisborn und der Rückbau des Hofes Horst ist zwar zurückgestellt, aber keineswegs aufgehoben: Die Erweiterung des Steinbruchs in Richtung Süden ist im aktuellen Entwurf nämlich als „Reservegebiet“ eingeplant (siehe unten), ebenso die Erweiterung des Steinbruchs „Busche“ in Richtung Norden in das Beckumer Feld.
Das Szenario, dass das gesamte Beckumer Feld in einigen Jahrzehnten in einen Steinbruch verwandelt wird, muss nach den bisherigen Erfahrungen als durchaus realistisch bewertet werden. Beim derzeitigen Tempo der Landschaftszerstörung durch den Kalkabbau ist bereits in absehbarer Zeit mit entsprechenden neuen Planungen des Konzerns zu rechnen, nach altbewährter Salamitaktik.
Geplante Reservegebiete
Windenergie
Die Windenergie im Bereich der Abbaugebiete soll sich den Anforderungen der Rohstoffsicherung anpassen. Dementsprechend ist eine Zwischennutzung möglich (Beckumer Feld) – aber nur dann, wenn die Ziele der Rohstoffsicherung damit nicht beeinträchtigt werden. Dementsprechend wurden viele textliche Anpassungen im neuen Entwurf des Regionalplans vorgenommen.
Aus unserer Sicht handelt es sich bei der Windenergie um eine sinnvolle temporäre und reversible Technologie für eine CO2-arme Stromerzeugung. Die Eingriffe in das Landschaftsbild sind auch hier erheblich. Eine nahezu vollständiger Rückbau der Anlagen ist in Zukunft aber möglich und wird bereits jetzt mit eingeplant.
Genau hier liegt der maßgebliche Unterschied zum Kalkabbau: Eine Renaturierung im Sinne der Wiederherstellung des früheren Landschaftsbildes ist beim Kalkabbau de facto ausgeschlossen. Man verweist hier lediglich auf die „natürliche Sukzession“.
Die Eingriffe in die Landschaft sind praktisch irreversibel. Es handelt sich um zerstörtes Land auf Jahrmillionen.